PD - 10 Riebeckplatz als PLATZ neu gestalten, nicht als Häuseransammlung

Das Zukunftszentraum ist ja nur e i n Bestandteil des neuen Riebeck-Platzes. Bisher wird dieses Areal nach meinem Empfinden nicht als P l a t z konzipiert. Es werden offenbar -wieder- Häuser auf dieser Fläche verteilt. Ein wirklicher, erstrebenswerter 'Platz' sollte zukünftig wieder einen klaren, erkennbaren 'Raum' ergeben, in dem die Neubau-Häuser bewusst randbildend gruppiert werden. Die Architektur ist dabei (fast) zweitrangig, so lange es in den Erdgeschosszonen Geschäfte, Kaffees und andere Begegnungsmöglichkeiten als Ziele gibt. Menschen fühlen sich auf solchen Plätzen wohl, die sie mit einem klaren, menschenfreundlichen Bebauungskonzept wahrnehmen. Noch besser, wenn dann sogar die Architektur noch großartig wäre ... aber gute Architektur kostet viel Geld,

Das Riebeckplatz-Konzept muss daher zuerst die P l a t z -Situation festlegen. Daran können sich zukünftige Bauherren halten. Der Autoverkehr darf nicht ü b e r und auch nicht auf gleicher Höhe mit diesen Platz geführt werden. Es geht m.E. zukunftsorientiert nur d a r u n t e r. Ansonsten gewinnt dieser Platz für Menschen auch zukünftig keine Aufenthaltsqualität. Das 'Zurück' zum Platzgedanken hat keine rückwärtsgerichtete Komponente. Transformation heisst doch, das Gute aus der Vergangenheit zu übernehmen - hier den Platzgedanken-, ihn aber architektonisch neu zu interpretieren und es den neuen Bedürfnissen anzupassen.

Ich wünschte, die halleschen Stadtgestalter sind durchsetzungsstark genug, um diesen Prozess zu beeinflussen. Dann könnte endlich aus einem Jahrzehnte alten Desaster doch noch ein moderner, menschenfreundlicher Platz entstehen.

Prof. Dr. Franz Wolfgang Hirsch
Leipzig / Halle